Im ökumenischen Weihnachts-Schulgottesdienst war natürlich vor allem der vielbesungene „Stern über Bethlehem“ Thema, aber auch über Sterne auf Erden ging es. Dazu gab es jede Menge Musik: Die Schulband trat auf, der Grundschulchor, der Projektchor — und an der Orgel saß Inselkantorin Olga Persits. Pfarrerin Jeannette Schurig von der Inselkirche und Susanne Wübker, Gemeindeleiterin an St. Nikolaus, führten mit viel Unterstützung von Schülerinnen und Schülern durch den Gottesdienst. Darunter auch etliche der elf Konfirmand:innen und die drei Kommunionkinder. Lehrerin Kirsten Rottmann las aus dem Evangelium, Schulleiterin Petra Ahrenholz hielt eine berührende kurze Ansprache.

Sehr, sehr viele Menschen waren zum Gottesdienst am Freitagvormittag gekommen: Hauptsächlich natürlich Eltern, Geschwister und andere Verwandte der involvierten Kinder und Jugendlichen sowie Lehrkräfte der Inselschule aber auch einige Gemeindemitglieder und Gäste. 

Schon vor Beginn wurden die Anwesenden von fröhlichen Klängen der Schulband begrüßt, die mit Drums und E-Gitarren eher ungewöhnliche Instrumente für einen Gottesdienst mitgebracht hatten. Musiker Oleg Stele, der die Schulbands, gefördert durch Kubus e.V., betreut, war natürlich auch mit von der Partie. Auch der Schulchor (Leitung: Susanne Agena) wird von Kubus e.V. unterstützt, der Projektchor (Leitung: Min Wang) ist aus dem Englischunterricht erwachsen.

Inselpastorin Jeannette Schurig zeigte sich begeistert von der musikalischen Vielfalt an der Inselschule und freute sich sehr auf die Darbietungen der Schulband, des Grundschulchores und des Projektchores. Indes wurden nicht nur die Musikinstrumente eingestimmt: „Wir alle stimmen uns ein auf das Fest der Weihnacht“, pries die Pfarrerin, und eröffnete den Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. 

Diese drei (strenggenommen: der Eine) haben in der Bibel für mancherlei Erwähnung des Wortes „Sterne“ gesorgt: Von der Schöpfungsgeschichte („Ich werde euch zahlreich machen wie Sterne am Himmel … “ Gen. 22,17) bis zur Offenbarung (Frau mit Sternenkranz) und, natürlich, im Lukasevangelium, als sich die drei Weisen (Sterndeuter!) aus dem Morgenland aufgrund einer ganz besonderen Himmelserscheinung auf nach Bethlehem machen. Auch in die Alltagssprache hätten Sterne Eingang gefunden: „Du bist mein Augenstern“ beispielsweise — für jemanden, der oder die einem besonders kostbar erscheint. Dies erläuterte Susanne Wübker in ihrem Teil der Begrüßung und gab damit auch schon einen Ausblick auf die spätere Predigt. Danach hatte der Schulchor unter der Leitung von Susanne Agena einen ersten Auftritt.

Nach einer ersten Lesung durften die diesjährigen drei Langeooger Kommunionkinder jeweils eine Kerze am Adventskranz entzünden. Nach einer weiteren Lesung und dem Evangelium führte die Pfarrbeauftragte Susanne Wübker ihren „Sternen-Impuls“ noch etwas weiter aus. 

Auch nach vielen Jahren zeigte sich die Theologin noch beeindruckt von dem atemberaubend schönen Langeooger Nachthimmel, an dem die Sterne — mangels Lichtverschmutzung — besonders eindrucksvoll leuchten. Hierfür sei aber ein klarer Himmel Voraussetzung, führte sie aus — die Sterne vermögen aber auch selbst, Klarheit zu schaffen, Orientierung zu geben. In der Seefahrt wurde in früheren Zeiten fast ausschließlich anhand der Sterne navigiert; auch beim Verirren in Wäldern und Wüsten sei eine Kenntnis der Sterne mitunter lebensrettend. Und auch in der Bibel ist es ein Stern, der aus der Verlorenheit ins Licht führt: Der Stern von Bethlehem. Hier lagen die Sterndeuter mit ihrer Interpretation allerdings zunächst daneben, vermuteten sie den verheißenen Königssohn doch bei Herodes im Palast. Dort aber verlosch der Stern. Erst Richtung Bethlehem zeigte er sich wieder, um dann über der Krippe stillzustehen: Dort lag das Ziel, der Verheißene: In Windeln gewickelt. 

Die anschließenden Fürbitten griffen das Thema „Stern“ noch einmal auf, denn nach jeder Fürbitte wurde von den vortragenden Schülerinnen ein goldener Stern an den Adventskranz gehängt. Die Gemeinde sang „Tragt in die Welt nun ein Licht“ …

Nach einem weiteren Auftritt des Schulchores hielt Schulleiterin Petra Ahrenholz eine kurze Ansprache. Sie sei überzeugt, dass es nicht nur Sterne am Himmel, sondern auch auf Erden gäbe. So ein Stern sei „jemand, der plötzlich etwas Licht in den stressigen Alltag bringt“, durch nette Worte oder ein Lächeln. Oft seien das für sie die Kinder in der Inselschule. Dort gäbe es, auch wenn sie manchmal streng sein müsse, so viele schöne Momente: „Und dann sitzen da acht kleine, leuchtende Sterne vor mir und ich freue mich, dass sie da sind.“ Und darum ginge es im Leben auch: „Um das Füreinander-Dasein, das Füreinander-Leuchten“. „Die Sterne hier unten, das sind wir“, schloss die Pädagogin.

Licht in den Tag brachte auch der mit lustigen Weihnachtsmannmützen ausstaffierte Projektchor, der ein englisches Lied über die Zeit von Weihnachten bis Dreikönig sang: „The Twelve Days of Christmas“. 

Die Kollekte des Tages war für das Partnerprojekt der Inselkirche, die CPET-Berufsschule in Burkina Faso, bestimmt. 

Text: Mayk Opiolla, Langeoog News

VON STERNEN AM HIMMEL UND AUF ERDEN

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